Entain gab in einer Pressemitteilung bekannt, dass man in Zukunft nur noch in Ländern agieren möchte, welche über regulierte Glücksspielmärkte verfügen. Diesen Mittwoch macht der britische Konzern diese Absicht noch einmal deutlich. Man möchte den Ausstieg aus Märkten, wo bisher ohne Lizenz operiert wurde, beschleunigen. Es gebe dabei keine Ausnahmen. Dies betrifft alle Staaten, die derzeit oder auch in näherer Zukunft über keine Lizenzen verfügen werden.
Man verfüge schon über mehr als 30 Lizenzen in verschiedenen Ländern. Entain zeige weiterhin Interesse, in Staaten aktiv zu werden, in denen sich die Erschaffung eines regulierten Glücksspielmarktes in Zukunft abzeichne. Wie viele oder welche Länder dies betrifft, wurde nicht bekannt gegeben. Barry Gibson, der Chairman von Entain, gab folgendes Statement ab: „Wir haben von Anfang an erklärt, dass wir uns aus jedem Markt zurückziehen würden, der nicht in der Lage ist, mit ausreichendem Tempo oder nach den richtigen Standards zu regulieren. Wir haben entschlossen gehandelt, dies zu tun.“
Er hob sichtlich stolz hervor, dass Entain die einzige global agierende Firma sei, welche in der gesamten Glücksspielbranche diesen Ansatz verfolge. In Zukunft werde man nur noch Interesse an nationalen Lizenzierungsmodellen zeigen.
Dabei handelt es sich nicht um einen kurzfristig entwickelten Plan. Im November 2020 formulierte das Unternehmen erstmals die Strategie, bis Ende des Jahres 2023 aus unregulierten Glücksspielmärkten auszusteigen. Entain nannte zwar keine konkreten Staaten, Branchenkenner gehen aber davon aus, dass Brasilien eines der Länder sein könnte, in welchem Entain nicht mehr agieren werde. Die geplante Sportwetten-Regulierung wurde dort nämlich durch die ehemalige Regierung verworfen. In Sachen Online Casinos sieht es im südamerikanischen Land auch nicht besser aus.
Entain versicherte, dass die Entscheidung, sich aus einigen unregulierten Märkten zurückzuziehen, sich kaum finanziell bemerkbar machen dürfte. Man erzielte nämlich im letzten Jahr 99 % der Einnahmen in lizensierten Ländern. Die Umsatzerwartungen und Gewinnerwartungen werde man daher für das Jahr 2023 nicht nach unten korrigieren müssen. Viel mehr werde der Fokus auf legale Glücksspielmärkte mit besseren Vermarktungsmöglichkeiten einhergehen.