Vor wenigen Tagen traf sich die Lotto-Gesprächsrunde zum zweiten Mal im Fernsehturm Berlin. In diesem Lotto-Talk gab es Gelegenheit, sich über aktuelle Glücksspielthemen auszutauschen. Gastgeber war der Verband Lotto Niedersachsen. Das Motto lautete „Vertrauen ist gut, Kontrolle ist besser.“ Die letzte derartige Gesprächsrunde liegt schon eine Weile zurück, sie fand 2020 statt.
Lotto Niedersachsen ist die federführende Gesellschaft des gesamten Lotto-/Toto-Blocks in Deutschland. Schon nach Beendigung des Treffens 2020 lud man erneut zu einem weiteren Austausch ein. Insgesamt gab es dieser Tage zwei Talkrunden. In der 1. ging es hauptsächlich um Glücksspielstaatsvertrag und den aktuellen Stand der Dinge. Anschließend folgten Gespräche über die Zukunftsaussichten der Branche. Hierbei geht es darum Lotto online – und reguliert – anzubieten und wie das vermeintlich funktionieren könnte.
Der von der Bundesregierung beauftragte in Sachen Drogen- und Suchtfragen, Burkhard Blienert, war auch eingeladen worden. Er begrüßte die Lotto-Talk Runde. Er plädierte dort für die Einhaltung an gesetzliche Vorgaben. Damit könne Spielsucht verhindert werden und der Grundstein gelegt werden für eine effektivere Suchtbekämpfung. Er erinnerte daran, dass schon sehr viele Deutsche Probleme mit dem Glücksspiel entwickelt hätten und forderte zur Eindämmung ein Werbeverbot zur Primetime im Fernsehen.
Der Geschäftsführer des Verbandes Lotto Niedersachsen, Axel Holthaus, diskutierte mit den Vorständen der GGL, der erst im Januar die Verantwortung für die Lizenzvergabe und Überwachung der Einhaltung der Regulationen des Glücksspielstaatsvertrags übertragen wurde. Die Gemeinsame Glücksspielbehörde der Länder war mit Benjamin Schwanke und Ronald Benter vertreten. Man evaluierte die Folgen des neuen Glücksspielstaatsvertrags. Beispiele hierfür sind die Sammlung von Erfahrungswerten und eine Übersicht der bisher erzielten Erfolge. Natürlich wird der Vergleich zu Online Casinos in Deutschland gezogen, welche erst kürzlich länderübergreifend reguliert wurden. Es sollen auch weiterhin zusätzliche Spielerschutzmaßnahmen diskutiert werden und gefährlichen Entwicklungen entgegenzuwirken.
In der zweiten Gesprächsrunde lag der Fokus auf der Zukunft der Glücksspielbranche. Sebastian Fiedler, SPD’ler mit Mandat im Bundestag und Rüdiger Erben, der parlamentarische Geschäftsführer der Landtagsfraktion der SPD in Sachsen-Anhalt sowie der stellvertretende Direktor der Landesmedienanstalt, Dr. Jörg Ukrow, diskutierten miteinander. Man war sich einig, dass die digitale Glücksspielregulierung niemals abgeschlossen sein könnte. Dies liege an der bemerkenswerten Innovationsdynamik innerhalb der Branche. Eine intensive Beaufsichtigung aller Aktivitäten sei die logische Folge dessen.
Die zuständigen Behörden haben durch den neuen Glücksspielstaatsvertrag neue Möglichkeiten erhalten, sich permanent austauschen zu können. Für eine konsequente Bekämpfung der illegalen Glücksspielangebote ist dies natürlich absolut notwendig. Auch mögliche Begleitkriminalität könne somit besser überwacht werden. In naher Zukunft möchte man sich noch einmal intensiv mit dem Glücksspielstaatsvertrag auseinandersetzen. Hauptziel dabei ist es, zu prüfen, ob die Spielerschutzmaßnahmen genauso fruchten, wie gewünscht.