Anstrengendes Jahr für die Glücksspielaufsichten

Der Boom für die Tischspiele und virtuellen Automatenspiele hält weiterhin an. Daher möchten mehr und mehr Anbieter einen Teil des Kuchens abbekommen und daher Poker und andere Spiele im Internet legal anbieten. Dies geht einher mit sehr viel zusätzlicher Arbeit für die Gemeinsame Glücksspielbehörde der Länder (GGL). Neben der Lizenzvergabe muss natürlich auch Zeit in die Überwachung der regulatorischen Vorgaben investiert werden. Auch in anderen Ländern wie Schweden, Australien, Holland und Großbritannien blickt man zurück auf ein sehr anstrengendes Jahr 2022.

Verwarnungen und Rekordstrafen ausgesprochen

gluecksspielbehoerden 2023Das Nachrichtenportal „wallstreet-online.de“ hatte mit Verweis auf ein Studie von „usa-casino.com“ berichtet, dass viele der internationalen Glücksspielaufsichtsbehörden in 2022 extreme Strafen gegen landbasierte Anbieter und Online Casinos ausgesprochen hätten. Neben Verwarnungen und Strafen in Rekordhöhe seien sogar zum Teil Glücksspiellizenzen ausgesetzt worden.

Massiver Anstieg verzeichnet bei Geldstrafen

Die Analyse von „usacasino.cc“ brachte zudem zum Vorschein, dass letztes Jahr weltweit insgesamt 36 Anbieter von Glücksspielportalen mit Geldstrafen bedacht wurden. Die durchschnittliche Summe dieser Strafen lag angeblich bei knapp 130 Millionen USD. Damit habe der Anstieg gegenüber dem Vorjahr satte 166 % betragen. Mit Betway, BetMGM, LeoVegas, PointsBet, Betr, Draftkings, Unibet und 888 waren durchaus namhafte Anbieter dabei.

Begründungen für Sanktionen

Eine Vielfalt verschiedener Gründe wurde für die Sanktionen angegeben. Oftmals waren die Annahme von Echtgeldeinsätzen vor Erhalt einer legalen Lizenz ausschlaggebend, hinzu kamen mehrere Fälle von Gewährung von Boni für Spieler, die nicht dafür qualifiziert waren. Zu den weiteren Gründen zählen ein Mangel an Jugendschutz, Verstößen gegen Werberegeln, Spam, Annahme illegaler Wetten, nicht ausreichende Geldwäschebekämpfung sowie Angebot von Promotionen und Boni, welche gegen geltende Gesetze des Glücksspiels verstoßen. Außerdem wurden spielsuchtgefährdete Spieler nicht ausgeschlossen und Fehler bei der Setzung von Limits begangen.

Millionenschwere Sanktionen

Die Star Entertainment Group mit Sitz in Australien hat es schwer getroffen. Knapp 100.000 australische Dollar Strafe wurden fällig, da wiederholt gegen Lizenzbedingungen verstoßen wurde. Es halten sich auch hartnäckige Gerüchte um Geldwäsche in einer Spielbank in Sydney. Noch deutlich übler ging es aber für die britische Entain Group aus. Diese musste knapp 21 Millionen USD an Strafe zahlen, nachdem britische Behörden Unregelmäßigkeiten hinsichtlich der Geldwäschebekämpfung bei Ladbrokes und Coral, beides Brands von Entain, feststellten.

Höchste Strafe in Großbritannien

Die United Kingdom Gambling Commission sprach noch nie eine so hohe Strafe aus, wie kürzlich gegen Entain. Bis einschließlich Oktober letzten Jahres wurden bereits 16 Betreiber mit insgesamt 48 Millionen USD Strafe belegt. In Europa wurde man zuletzt auch mehrfach verwarnt, da gegen das Jugendschutzgesetz verstoßen wurde. Der CEO der UKGC, Andrew Rhodes, ist sich aber sicher, dass die verhängten Strafen bereits Wirkung zeigten.

In Zukunft noch mehr Strafen?

In den Vereinigten Staaten könne man ebenfalls schon Veränderungen feststellen. Ein wichtiger Faktor in der Bekämpfung und Aufdeckung von Ungereimtheiten sind natürlich auch die kritischen Berichterstattungen wichtiger Medien wie des Wall Street Journals und der New York Times. Branchenkenner gehen stark davon aus, dass auch dieses Jahr wieder viele Sanktionen, Bußgelder und zusätzliche Regulierungsverfahren und landbasierte und Online Casinos zukommen werden. Es wird auch damit gerechnet, dass weitere Lizenz- und Marketingvorschriften für Online Casinos weltweit vorangetrieben werden.

Verfasst von: Johannes 'Hannes' Uffelmann - Chefredakteur Johannes ist der Chefredakteur bei CasinoPilot24.
Aktualisiert 03/02/2023