Für ein sichereres Online Glücksspiel: Pläne der EU für Spielsucht-Früherkennung Standards

Die EU Länder haben sich dazu entschieden, schädlichem Spielverhalten schon frühzeitig den Kampf anzusagen. Für die frühzeitige Erkennung dessen sollen gemeinsame Standards entwickelt werden. Der Glücksspielverband European Gaming and Betting Association, kurz EGBA, hatte dies vorgeschlagen.

Aus einer EGBA Pressemitteilung geht hervor, dass das Europäische Kommittee für Normung, kurz CEN, der Kreation einer gesamteuropäischen Norm für Merkmale glücksspielbedingten Schadens zugestimmt hat. Dadurch solle der europäische Spielerschutz hinsichtlich sicheren Online Glücksspiels gestärkt werden.

„Schadensmarker“ sollen in einer Liste gesammelt werden

casino eu sicherMan möchte das Ziel verfolgen, auf einer Liste bestimmte Marker festzulegen. Diese sollen Änderungen des Spielverhaltens eines Online Spielers feststellen. Bei diesen Schadensmarkern könnte es sich zum Beispiel um Dauer, Zeit und Geschwindigkeit der Glücksspiel-Sitzungen handeln. Die Idee dieser Marker ist nicht neu. Denn deutsche Online Casinos, aber auch verschiedene Unternehmen, die im Gesundheitssektor aktiv sind, verwenden diese. Ziel ist, schädliche Verhaltensmuster frühzeitig erkennen zu können. Eine anerkannte Liste hierfür gebe es aber bisher nicht.

Die EGBA führte im April letzten Jahres eine Studie durch. Dabei kam heraus, dass es bezüglich der frühzeitigen Erkennung schädlichen Spielverhaltens in Europa große Unterschiede gebe. Man hatte hierfür 19 verschiedene europäische Länder unter die Lupe genommen. Neben den untersuchten Altersgruppen unterschieden sich auch die angewendeten Methoden für die Ermittlung von Spielsucht signifikant. Daher könne man als einzige Gemeinsamkeit feststellen, dass alle Länder der EU das Vorhaben teilten, etwas gegen schädliches Spielverhalten zu tun.

Wenn es nun also eine standardisierte Liste an Markern für schädliches Spielverhalten gebe, könnte laut Spielsuchtexperten ein zuverlässiger Maßstab für Früherkennung von riskantem Verhalten für alle Glücksspielarten und Spieler erstellt werden. Die Gefahr, eine Spielsucht zu entwickeln, solle somit deutlich schneller erkannt werden können. Der Generalsekretär von EGBA, Maarten Haijer, äußerte sich wie folgt:

“Der CEN-Prozess bietet eine einzigartige und wertvolle Gelegenheit für die wichtigsten europäischen Interessengruppen, ihre Ressourcen und ihr Fachwissen zu bündeln, um sichere Glücksspiele zu unterstützen. Wir freuen uns darauf, das Wissen und die Erfahrung der Branche in diesen Prozess einzubringen.”

Schon im 1. Quartal 2023 möchte man mit dem Prozess der Markererstellung beginnen. Unterschiedliche Interessengruppen sollen daran teilhaben. Hierzu zählen europäische Glücksspielbehörden, Gesundheitsexperten, Akademiker, Glücksspielbranchen-Vertreter und Verbraucherorganisationen. Es werde sich auf jeden Fall um ein freiwilliges Instrument handeln. Theoretisch könne es in Zukunft aber auch rechtlich festgelegt werden.

Verfasst von: Johannes 'Hannes' Uffelmann - Chefredakteur Johannes ist der Chefredakteur bei CasinoPilot24.
Aktualisiert 20/01/2023